Die Entstehung des Großen Torfmoores

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Ein Exkurs in das Moor und seine Geschichte

Das Großes Torfmoor, in der Niederung zwischen Wiehengebirge und Mittellandkanal gelegen, ist mit heute noch über 500 ha das bedeutendste Hochmoor Westfalens. Ornithologisch wie auch pflanzensoziologisch darf dieses Moor sicher in die Reihe der international wichtigsten Feucht­gebiete eingestuft werden. Aus diesem Grund wurde das Moor 1974 als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Das Moor hat sich in einer flachen Niederung des Ur-Wesertales aufgewölbt. In der Saale-Eiszeit (240 000 – 180 000 v. Chr.) musste die Weser den Gletschern ausweichen und suchte den Weg nach Westen entlang des Wiehengebirges. Die sandig-kiesigen Ablagerungen, die sie hinterließ,sind stellenweise bis 23 Meter stark.

Mit dem Zurückweichen der Gletscher nach Norden fand die Weser den Weg in ihr heutiges Flussbett. Der alte Flußarm wurde abgeschnitten und es entstand ein großer See. Über Jahrhunderte bildete sich Torfmudde, eine Sedimentschicht aus Kalk und Muscheln. Sie bildete eine Art Isolierschicht zum Grundwasser und damit die Basis für die Entstehung eines nährstoffarmen Hochmoores vor etwa 11000 Jahren.

Mit der allmählichen Verlandung des Sees entstand zuerst ein Niedermoor. Schwimmblattpflanzen wichen langsam einem Röhricht von Seggen, die im weiteren Verlauf von Weiden, Erlen und Faulbäumen verdrängt wurden. Das Niedermoor war noch nähr­stoffreich. Nur durch Regenwasser genährt verlor das Niedermoor langsam seinen Nährstoffreichtum und das heutige Hochmoor konnte sich entwickeln.

Auf der ständig durchfeuchteten Oberfläche siedelten sich Torfmoose (Sphagnum) an, die durch ihren Aufbau das Wasser wie einen Schwamm halten. Die einzelnen Polster schlossen sich zu einer festen Decke zusammen, deren unterer Teil vom Wasser durchtränkt blieb, so dass die wachsende Oberfläche immer höher verlagert werden musste. Die alte Pflanzendecke erstickte, wobei selbst Wälder durch das Absterben der Baumwurzeln untergingen  und ein gleichförmiges, baumloses Torfmoor breitete sich aus.