Flora im Großen Torfmoor

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Hochmoore sind extrem nass, das Wasser ist sauer und nährstoffarm. Der hohe Säuregrad, die extremen Feuchtigkeitsunterschiede zwischen den nassen Schlenken und den trockenen Bulten und die rauen klimatischen Bedingungen erfordern eine hohe Anpassungsfähigkeit.

Torfmoose

Die Torfmoose sind die „Baumeister“ der Moore. Sie wachsen pro Jahr ca. 30 cm nach oben und sterben gleichzeitig nach unten ab. Die abgestorbenen Moosreste bilden das Ausgangsmaterial des Torfes. Die Torfmoose extrahieren durch Ionenaustausch Nährstoffe aus Regenwasser. Dieser Vorgang führt dazu, dass das Wasser sehr sauer wird. Dadurch schaffen Torfmoose ein saures Milieu, in dem nur Spezialisten wachsen können.
Im Großen Torfmoor wachsen 13 verschiedene Torfmoosarten.

Sonnentau

Der Sonnentau hat eine komplett andere Strategie entwickelt, um seinen Nährstoffbedarf zu decken. Er lockt mit klebrigsüßen Tropfen an seinen Blättern Insekten an. Sobald ein Insekt an diesen klebrigen Tropfen hängenbleibt, rollen sich die Blätter ein und das Insekt wird verdaut.

Wasserschlauch

Der Gemeine Wasserschlauch ist eine unscheinbare, im Wasser treibende Pflanze. Nur im Sommer kann man seine gelbe Blüte erkennen. Der Wasserschlauch besitzt kleine Bläschen, in denen er einen Unterdruck aufbaut. Sobald ein kleines Lebewesen, wie z.B. ein Wasserfloh, diesen zu nahe kommt, wird er eingesaugt.

Wollgras

Das Wollgras gehört zu der Familie der Sauergräser. Es zählt zu den Pionierpflanzen im Moor und findet sich auf frisch gestochenem Boden als eine der ersten Pflanzen. Wollgräser brauchen zum Wachsen einen sauren Boden, viel Licht und Regen.

Im Großen Torfmoor wachsen zwei verschiedene Arten Wollgras:

  • Scheidenwollgras liebt es trocken und wächst auf den Bulten. Es hat nur einen Fruchtstand.
  • Schmalblättriges Wollgras bevorzugt nasse Bereiche und steht in Schlenken. Dieses bildet mehrere Fruchtstände.

Moosbeere

Die Moosbeere (auch Moorbeere) wurde früher gesammelt. Sie hat einen hohen Vitamin-C-Gehalt und schmeckt entsprechend eher säuerlich.

Lungenenzian

Dieser blau blühende Enzian siedelt sich sehr langsam wieder im Großen Torfmoor an. Die Gebiete in denen er wächst sind extra eingezäunt, damit die Moorschnucken ihn nicht abfressen. Diese Bereiche dürfen auf keinen Fall betreten werden!

Glockenheide

Die Glockenheide liebt es eher nass. Nur Insekten mit langem Rüssel sind in der Lage an den Nektar zu kommen.

Rosmarinheide

Die Rosmarinheide ist sehr selten, da sie zum Wachsen intakte Hochmoore benötigt. Obwohl sie aufgrund der Blätterform leicht mit Rosmarin verwechselt werden kann, sollte man sie nicht verzehren, da sie giftig ist.

Besenheide

Wie der Name schon vermuten lässt, wurde die Besenheide früher verwendet, um Besen herzustellen. Die Besenheide ist für Hochmoore eigentlich keine typische Pflanze und mag es lieber trocken.

Supfcalla

Die Sumpfcalla (auch Drachenwurz) hat eine Trichterförmige weiße Blüte und einen auffällig roten Fruchtstand. Sie gehört zu den Aronstabgewächsen und ist giftig.