Wer nach längerer Abwesenheit mal wieder einen Moorspaziergang plant, sei vorgewarnt: Aktuell ist es die landesweite Trockenheit, die den Verantwortlichen und vielen Moorfreunden Sorge bereitet, denn das Moor „muss nass!“. Wie man zu sagen pflegt.
Vom nördlichen Aussichtsturm ist der Wassermangel besonders deutlich sichtbar. Wo sich vor 4-5 Jahren eine zusammenhängende Seenlandschaft nach Süden Richtung Nettelstedt ausdehnte, ist nur eine unverbundene Reihe größerer Pfützen geblieben. Schlammflächen und alte Baumstubben sind aufgetaucht, Wasservögel nur vereinzelt zu sehen.
Ist das schon der Klimawandel? Mojib Latif, einer der führenden Klimaforscher in Deutschland, schreibt in seinem jüngst erschienenen Buch „Countdown- unsere Zeit läuft ab…“, dass die Trockenheit ein Anzeiger von weiteren Hinweisen dafür sei, denn die letzten vier Jahre seien die trockensten seit 250 Jahren gewesen. Die Auswirkungen könnten katastrophal werden, nicht nur für die Moore, aber dort besonders. Denn gelangt Sauerstoff an die trockenen, jahrtausende alten Moorschichten, beginnt ein Zersetzungsprozess, bei dem sich der darin gespeicherte Kohlenstoff mit dem Sauerstoff der Luft verbindet. Es entsteht das Treibhausgas CO2, das die Atmosphäre weiter aufheizt. Übrigens: Alle Moore zusammen sind weltweit die größten CO2- Speicher. Auch aus diesem Grund sind sie besonders schützenswert!