Ein Netzwerk für Schulen der Zukunft: Fortbildung zu Artenvielfalt rund ums Schulgelände zeigt vielfältige Praxisbeispiele

Ein Netzwerk für Schulen der Zukunft: Fortbildung zu Artenvielfalt rund ums Schulgelände zeigt vielfältige Praxisbeispiele

Mit Spaten und Gießkanne geht es auf in den Schulgarten. Marie Janßen vom Acker e.V. zeigt Tricks
für die Anbauplanung und die Betreuung der Beete des Bildungsprogramms „GemüseAckerdemie“.
„Kinder kommen immer seltener in direkten Kontakt mit der Natur. Und immer weniger Kinder
wissen, wo ihre Lebensmittel herkommen und ernähren sich ungesund“, zeigt sie in ihrem Workshop
auf, „in der GemüseAckerdemie bauen Kinder und Jugendliche ihr eigenes Gemüse an – direkt an der
Schule“.
Der Workshop ist Teil der BNE-Fortbildung „Artenvielfalt rund ums Schulgelände“ die das NABU
Besucherzentrum Moorhus im Rahmen des Landesprogramms „Schule der Zukunft“ am 30. März an
der Gesamtschule Hüllhorst veranstaltet hat.
Rund vierzehn Fach- und Lehrkräfte aus dem gesamten Kreis Minden-Lübbecke hatten sich zu der
Fortbildung angemeldet und lassen sich mit Begeisterung von einem Schüler der Schulgarten-AG
durch die großzügige Anlage mit Beeten, Imkerei, Obstbäumen und Feuerstelle führen.
Zurück im Klassenzimmer geben zahlreiche Bildungsmaterialien wie das Escape Game „Next Exit
Biodiversity“, „Schulgarten im Unterricht“ oder zum fächerübergreifenden Arbeiten mit
Färberpflanzen konkrete Anregungen für die Umsetzung von Projekten in Unterricht und Ganztag.
Bevor es zum Mittagessen in die Schulkantine geht, stellt Felix Papsch vom Naturerlebniszentrum
Rhön unterschiedliche Bestimmungs-Apps vor, mit denen sich Wildpflanzen und Vögel spielerisch per
Smartphone erkennen lassen und sich jeder an sogenannten Citizen Science Projekten zur
Artenvielfalt beteiligen kann.
Angela Larusch vom Naturgartenforum OWL zeigt in ihrem Workshop am Nachmittag wie sich mit
einfachen Mitteln einladende grüne und blühende Ecken auf dem Schulgelände realisieren lassen.
Mit Sand, Natursteinen, Totholzhecken, offener Regenwasserversickerung, Wildpflanzen und
Gehölzen können unterschiedliche Lebensräume für Insekten und Vögel gestaltet werden, die das
Naturerleben fördern, Bewegungs- und Entspannungsanreize für die Kinder schaffen und gleichzeitig
bei steigenden Hitzeperioden der Klimafolgenanpassung dienen.
„Damit wird das Schulgelände zu einem lebendigen Lebens- und Lernort, ein Freilandlabor, an dem
die Schüler*innen gemeinsam praktisch planen und handeln und eigene Projekte für den Klima- und
Artenschutz entwickeln können“, sagt Ramona Gieseking vom Moorhus, BNE-Regionalzentrum für
den Kreis Minden-Lübbecke, „dabei werden unterschiedliche Zukunftskompetenzen gefördert, die
Kinder und Jugendliche angesichts wachsender Herausforderungen gut gebrauchen können.
Im letzten Teil der Veranstaltung stellt Julia Bachmann, Klimaschutzmanagerin der Gemeinde
Hüllhorst, Förderungen und Finanzierungsmöglichkeiten zur Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen
auf dem Schulgelände vor.
Der Wunsch nach Austausch über mögliche Kooperationen und bereits gesammelte Erfahrungen in
der Schulhofentsiegelung und mit Schulgartenprojekten ist rege und somit entsteht zum Ende der
Veranstaltung die Idee für die Gründung eines Netzwerks.
„Das Moorhus unterstützt Schulen im Rahmen des Landesprogramms „Schule der Zukunft“ gerne bei
der Planung und Umsetzung von Projekten zu Artenvielfalt und Klimaschutz“, erklärt Matthias
Waltemate, Landschaftsplaner und Mitarbeiter im Bildungsteam des Moorhus, „interessierte
Schulleitungen, Lehrkräfte, Erzieher*innen oder Schul- und Ganztagsträger können sich dazu gerne
bei uns melden.“

Praktische Pflanzaktion