Eröffnungsfeier der Kunstausstellung „Spiegel der Gesellschaft“ im NABU Besucherzentrum Moorhus

Die Gäste aus Rietberg und das Moorhus-Team

24. Februar 2025 – Im NABU Besucherzentrum Moorhus wurde heute die Kunstausstellung „Spiegel der Gesellschaft“ feierlich eröffnet. Die Ausstellung präsentiert Kunstwerke von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Rietberg, die sich im Rahmen einer fachübergreifenden Unterrichtsreihe in den Fächern Deutsch und Kunst mit dem Thema der Nachhaltigkeit auseinandersetzten. Die Schülerinnen und Schüler haben unter der Leitung von Lehrerin Kim-Laura Riepe kreative Arbeiten erschaffen, die nicht nur künstlerisch beeindruckend, sondern auch von einer klaren gesellschaftspolitischen Botschaft geprägt sind.

Das Moorhus-Team freute sich, zur Ausstellungseröffnung alle Künstlerinnen und Künstler im Moorhus begrüßen zu dürfen. Begleitet wurde der ausstellende Kunst-/Deutsch-Kurs außerdem von Schülerinnen aus dem Parallelkurs „Umweltpolitik und Umwelttechnik“ unter der Leitung von Herrn Andreas Husicka. Bei Musik und Getränken war Zeit für ein gegenseitiges Kennenlernen und einen Austausch zu den präsentierten Kunstwerken. Für das leibliche Wohl sorgte eine Spende von Bärbel Schultz, Lehrkraft am Söderblom-Gymnasium und von der Schüler-AG Kiosk39 der Birger-Forell-Sekundarschule aus Espelkamp, unter der Leitung von Carolin Thielemann und Anastasia Palmer. Im Anschluss an die Eröffnungsfeier fanden die Gäste aus Rietberg noch Zeit für eine Moorerkundung.

Das Moorhus, das als BNE-Regionalzentrum (BNE: Bildung für nachhaltige Entwicklung) aktiv in der Bildungsarbeit tätig ist, bietet einen passenden außerschulischen Rahmen für die Kunst-Ausstellung. Vier Wochen können hier Interessierte die Werke der Zehntklässler bewundern, die sich intensiv mit Fragen rund um Konsumverhalten, Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit auseinandersetzten. Im Vordergrund des Projekts stand die persönliche Sichtweise der Schülerinnen auf das Thema Nachhaltigkeit und deren kreative Auseinandersetzung mit globalen sowie lokalen Herausforderungen.

Die Kunstwerke sind dabei eine direkte Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Strukturen, die das tägliche Leben und Konsumverhalten prägen. „Wichtig war es, dass wir ausschließlich nachhaltig arbeiten und somit keine Produkte neu kaufen“ erklärte Kim-Laura Riepe. Alle Kunstwerke wurden aus wiederverwendeten Materialien geschaffen, was einen direkten Bezug zum Thema Nachhaltigkeit herstellt. Eine spannende Inspirationsquelle für die Schülerinnen war die skulpturale Kunst des Künstlers Romuald Hazoumé, dessen Werke als Beispiel für die kreative Verwendung von Abfallmaterialien und Recycling dienen.

„Es ist faszinierend zu sehen, wie die Schülerinnen sich auf eine tiefgehende Weise mit einem so wichtigen Thema auseinandergesetzt haben“, sagte Ramona Gieseking aus dem Moorhus-Bildungsteam bei der Eröffnung. „Die Entscheidung, wiederverwendete Materialien in ihre Arbeiten einfließen zu lassen, zeigt nicht nur ihre künstlerische Kreativität, sondern auch ein Bewusstsein für nachhaltige Praktiken.“

Schülerin Helen erklärte während der Ausstellungseröffnung, dass ihre Skulptur den Fußabdruck symbolisiert, den Menschen auf der Erde hinterlassen. Durch das Projekt habe sie sich gefragt, was man ändern könne, um nachhaltiger zu leben. Helen hatte sich bereits vor dem Projekt mit dem Thema auseinandergesetzt und entschloss sich, bereits vorhandene Materialien wie Stoffreste, Masken, Strohhalme und Dosen aus dem Kunstraum zu verwenden.

Albijona erläuterte, dass die Spiegelscherben auf ihrem Bild das Zerbrechen der Gesellschaft ausdrücken. „Wir sind Schuld an dem, was gerade passiert, aber wir sind auch diejenigen, die etwas ändern können“, sagte sie im Gespräch zu ihrem Werk. Die Zeitungsfetzen in ihrem Kunstwerk symbolisieren den medialen Einfluss, der uns vorgebe, was „gut“ oder „schlecht“ sei. Gleichzeitig fehlte es medial oft an Lösungsansätzen, die über die Kritik hinausgingen.

Ein Kanister wurde von Lara als Symbol für den übermäßigen Verbrauch von Ressourcen, insbesondere durchs Autofahren gewählt. „Ich habe auch Naturmaterialien mit Plastik kombiniert, um zu zeigen, wie viel Plastik bereits in der Natur ist. Viel zu viel“.

Hinweise auf Tiere, die sich aus der Müllflut zu befreien versuchen, finden sich in Stephanies Gestaltung einer Maske auf Leinwand.  Ihre Umsetzung weist auf die dramatischen Auswirkungen von Umweltverschmutzung auf Meereslebewesen hin.

Die Kunstwerke der Schülerinnen und Schüler wurden nicht nur von ihren eigenen Überlegungen zu Nachhaltigkeit und Konsumverhalten inspiriert, sondern auch von einem intensiven Austausch im Unterricht, der den kreativen Prozess und die Reflexion über gesellschaftliche Themen miteinander verband. Ein Ergebnis dieser Erarbeitung sind Poetry-Slams, die ebenfalls mit ausgestellt sind.

Die Ausstellung „Spiegel der Gesellschaft“ ist auch ein Baustein im Rahmen des Landesprogramms „Schule der Zukunft“, an dem das Gymnasium Rietberg aktiv teilnimmt. Mit der Ausstellung bietet das NABU Besucherzentrum Moorhus den Schülerinnen und Schülern eine wertschätzende Plattform, um ihre Werke einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Gleichzeitig lädt die Ausstellung interessierte Besucher dazu ein, über Kunst, Konsum und Nachhaltigkeit nachzudenken.

Sie ist noch bis zum 20. März 2025 im Moorhus zu besichtigen. Darüber hinaus wird sie auch Bestandteil einer Fortbildung für Lehrende sein, die im März stattfinden wird. Die Veranstaltung will den Austausch von Ideen und Konzepten zur Integration von Nachhaltigkeit und Kunst in den Bildungsbereich fördern. Das Moorhus-Team freut sich über die schöne gemeinsame Eröffnungsveranstaltung und auf viele neugierige Besucher in den nächsten Wochen.