Filmcrew im Moor

Filmcrew im Moor

 

Ungewohnt viel Technik ist heute Morgen im Moorgarten anzutreffen. Da wo sich normalerweise Schulklassen oder Moorführungs-Gruppen um die Moorbeete sammeln, arbeitet nun eine 7-köpfige Film-Crew aus Köln. Zu Besuch ist das Team von Forty 10 Entertainment Solutions, um einen Beitrag für das Natur-Format „Discover Nature“ zu drehen. Hauptdarsteller im Moorgarten ist ein kleines Torfmoos, das so seinen großen Auftritt hat. Streng geschützt sorgt die unscheinbare Pflanze als „Erbauer“ des Moores dafür, dass es das Große Torfmoor überhaupt gibt. Torfmoose wachsen ca. 30 cm im Jahr nach oben, während sie gleichzeitig unten absterben. Weil Torfmoose durch Ionenaustausch Nährstoffe aus dem Regenwasser ziehen, wird das Wasser sauer. Das ist typisch für das Moorwasser und führt dazu, dass hier nur besonders angepasste Spezialisten, wie z.B. der Sonnentau – eine einheimische fleischfressende Pflanze – im Moor wachsen und leben.

Tobias Ohmann geht als Moderator und Gastgeber der Sendung „Discover Nature“ den Besonderheiten des Moores rund um Artenvielfalt und Klimaschutz nach und führt Gespräche mit Experten vor Ort. Aus diesem Grund ist Ramona Gieseking vom Moorhus-BNE-Team mit einem Ansteckmikrofon ausgerüstet und erklärt vor der Kamera, warum das Moor ein schützenswertes Ökosystem ist und was das Ganze mit BNE, also der Bildung für Nachhaltige Entwicklung zu tun hat. BNE ist eine internationale Bildungskampagne, die Menschen weltweit zu zukunftsfähigem und nachhaltigem Handeln befähigen soll. Dabei beginnt BNE im Kleinen und vor Ort, z.B. im Moorgarten, wenn das BNE-Team Schul- oder Kitaklassen zu Besuch hat, die etwas über Naturschutz erfahren möchten. Interessierte Gruppen können aber auch andere Bildungsangebote, z.B. Lehrerfortbildungen und Schülerakademien beim BNE-Team erfragen.

Vor die Kamera tritt heute auch Ralf Quellhorst. Er vertritt als zertifizierter Natur- und Landschaftsführer die Moorführer und erklärt die Unterschiede zwischen Hoch- und Niedermoor. Er erläutert, was das Hochmoor ausmacht und was das Große Torfmoor von anderen Mooren unterscheidet. Außerdem gibt er Einblicke in Zusammenhänge von Moor und Naturschutz. Moore sind weltweit gefährdet, weil sie oft aus wirtschaftlichen Gründen entwässert oder trockengelegt werden oder wurden. Sie gehören zu den am stärksten bedrohten Ökosystemen der Welt und haben gleichzeitig das Potenzial Klimaretter zu sein. Intakte Moore kühlen das Klima, weil sie große Mengen Treibhausgase binden: Obwohl sie nur 3 Prozent der Erdoberfläche bedecken, speichern sie etwa doppelt so viel Kohlenstoff, wie Wälder, die 27 Prozent der Erdoberfläche ausmachen1. Sie sind absolut erlebens- und schützenswert. Was aktiver Moorschutz bedeutet, erklärt Dirk Esplör, Leiter der Biologischen Station Minden-Lübbecke. Er nimmt das Filmteam mit in das Naturschutzgebiet und zeigt unter anderem, was Entkusseln ist: Eine Art der Landschaftspflege, bei der aufkommende Birken und andere Baumarten entfernt werden, um die Moorfläche für die typischen Moorpfanzen frei zu halten.

Wer mehr über das große Torfmoor und die Arbeit des Moorhus-Teams erfahren möchte, ist herzlich zum Moorführer- und Familientag am 24. September eingeladen. Der Medienbeitrag für „Discover Nature“ wird auf YouTube und bei #dabeiTV zu finden sein (Sendeplatz 18 bei Magenta TV).

1Quelle: Mooratlas 2023: Daten und Fakten zu nassen Klimaschützern. S. 18.